Ehrenamt stärken heißt Gesellschaft stärken

Düsseldorf 05.12.2023
 

Statement der KjG zum Tag des Ehrenamts
 

Der heutige Tag des Ehrenamts ist für uns als KjG von besonderer Bedeutung, denn die KjG lebt vom ehrenamtlichen Engagement vieler zehntausender junger Menschen.

Gleichzeitig sehen wir uns aktuell mit der Situation konfrontiert, dass die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ehrenamtliches Engagement an vielen Stellen erschweren oder unattraktiv machen. Das muss sich dringend ändern, denn viele Bereiche unserer Gesellschaft wären ohne Ehrenamtler*innen kaum wiederzuerkennen. Daher fordern wir die Politik auf, die Grundlagen für ehrenamtliches Engagement grundlegend zu verbessern und damit den Ehrenamtlichen die gebührende Wertschätzung entgegenzubringen, die ihr Einsatz verdient.

Hierfür sind verbindliche Freistellungsregelungen für ehrenamtliches Engagement genauso wichtig wie eine ehrenamtsfreundliche Organisation der schulischen Bildung. In diesem Zusammenhang fordern wir die Schulstunden-Wochenzeit für Schüler*innen auf maximal 35 Stunden zu beschränken. Zudem fordern wir, dass es in jedem Bundesland einen landesweiten, mindestens aber regional gemeinsam abzustimmenden, schulfreien Nachmittag ab 13 Uhr für alle Schüler*innen gibt. Darüber hinaus fordern wir eine Verlängerung der BAföG-Höchstförderdauer für Ehrenamtler*innen analog zum Engagement in bspw. universitären Gremien.

Ehrenamtlich getragene Projekte und Veranstaltungen wie Freizeiten, Zeltlager oder Schulungsangebote müssen stärker finanziell unterstützt werden. Qualifizierte Begleitung der Ehrenamtlichen muss sichergestellt sein. Daher ist dringend eine höhere Förderung durch beispielsweise den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) oder analoge Förderprogramme auf Landes- oder Kreisebene notwendig, um gestiegenen Kosten und Anforderungen gerecht zu werden. Unterstützte Stellen dürfen nicht lediglich durch Projektmittel gefördert werden, sondern brauchen langfristige Perspektiven.

Auch im Bereich der Freiwilligendienste ist noch viel zu tun. Aktuell gibt es deutlich mehr Interessent*innen als verfügbare Stellen. Gleichzeitig können sich viele junge Menschen aufgrund des geringen Taschengeldes einen Freiwilligendienst finanziell nicht leisten. Die Mittel für Freiwilligendienste müssen daher dringend aufgestockt und die weiteren Rahmenbedingungen gestärkt werden, zum Beispiel durch eine kostenlose Nutzung des ÖPNV.

Die immer wieder diskutierten Forderungen nach einem Pflichtdienst für jungen Menschen lehnen wir hingegen ab. Gerade junges Engagement muss freiwillig und selbstbestimmt stattfinden und darf nicht staatlich verordnet werden. Ein solcher Pflichtdienst wäre ein problematischer Eingriff in die im Grundgesetz garantierten Freiheitsrechte und die persönliche Lebensplanung.

Wir möchten den heutigen Tag des Ehrenamts auch dafür nutzen, allen zu danken, die sich ehrenamtlich in der KjG engagieren und damit das Verbandsleben überhaupt erst möglich machen. Ohne euch wären wir kein so aktiver, bunter und vielfältiger Verband. Ihr leistet einen unschätzbar wichtigen Beitrag zu unserer Gesellschaft. Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz!

Julia Niedermayer

Simon Schwarzmüller 

 Lisa Holzer  

Für Interviewanfragen steht die Bundesleitung gerne zur Verfügung.

                                    

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