Wand weiße Steine mit rotem Schriftzug fight rassism

Misch dich ein – KjG-Statement zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus

Rassismus tötet! Daran erinnern die Internationalen Wochen gegen Rassismus.

In Erinnerung an das Sharpeville Massaker vom 21. März 1960 finden seit vielen Jahren rund um diesen Tag die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Doch nach wie vor sind rassistische Einstellungen und Taten weiterhin ein großes Problem für unsere Gesellschaft und für unsere Demokratie. Das zeigt der Lagebericht „Rassismus in Deutschland“, der Anfang dieses Jahres von der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus veröffentlicht wurde.

Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Misch Dich ein“. Als katholischer Jugendverband gehört es zu unserem Selbstverständnis, uns einzumischen. Wir treten konsequent gegen jede Form von Rassismus ein. Wir gestalten eine Gesellschaft mit, in der für alle Platz ist. Wir stellen uns an die Seite Betroffener und tragen Verantwortung dafür, unsere Mitglieder und andere Menschen für das Thema Rassismus zu sensibilisieren – so der Beschluss unserer Bundeskonferenz im Jahr 2020 mit dem Titel „Kampf gegen Rassismus – Solidarität mit Black and People of Color!“. Auf unserer Bundeskonferenz im Jahr 2022 haben wir uns darüber hinaus das Schwerpunktthema „Antifaschismus“ gesetzt. Auch in diesem Kontext wollen wir uns als Verband gegen Rassismus stark machen. Dabei ist es für uns zentral, die Perspektive der Betroffenen ins Zentrum unseres Handelns zu stellen.

Der Lagebericht „Rassismus in Deutschland“ erfasst alleine für das Jahr 2021 rund 22.000 rechte Straftaten. Darunter über 600 rassistisch motivierte Gewalttaten. Rassismus darf aber nicht nur mit dem Fokus auf seine gewaltsamen Ausprägungen betrachtet werden. Er kann sich in Vorurteilen ausdrücken, in Ausgrenzung und Diskriminierung und schließlich in den gewaltsamen Übergriffen auf Menschen, die von den Täter*innen als nicht-zugehörig betrachtet werden. Mehr als jede*r Fünfte in Deutschland gibt in repräsentativen Umfragen an, selbst Rassismus erfahren zu haben. Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ mit ihren bundesweit stattfindenden Veranstaltungen bieten ein Forum, um die breite Gesellschaft auf das Thema aufmerksam zu machen und Menschen zu sensibilisieren. Als KjG solidarisieren wir uns mit den von Rassismus Betroffenen und rufen zur Teilnahme an den Veranstaltungen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ auf.

Doch das allein reicht nicht aus, um Rassismus konsequent zu bekämpfen. Wir fordern die umfassende Aufarbeitung rassistischer Gewalttaten, wie der von Hanau oder Halle. Außerdem fordern wir, dass Projekte, die sich gegen Rassismus und für Demokratie einsetzen, endlich eine solide und dauerhafte finanzielle Grundlage erhalten. Dazu muss das vom Bundeskabinett bereits im vergangenen Jahr beschlossene Demokratiefördergesetz zügig auf parlamentarischem Wege beschlossen und umgesetzt werden.
Wir mischen uns weiter ein, um Rassismus jeder Art sichtbar zu machen und stehen ein für eine Gesellschaft ohne Menschenfeindlichkeit.

Die Bundesleitung steht für Interviews gerne zur Verfügung.

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