KjG-Debatte zu vielfältigen Gottes+bildern auf dem Aktuellen Stand: Gott+
Gefunden: Wortbild für vielfältige Gottes+bilder
Nach der Buko 2022 (30.03. – 03.04.) konnten wir feststellen: Die KjG hat sich auf die Suche nach Gottes+bezeichnungen gemacht, die mehr umfassen, als die männlich weiße Vorstellung von Gott+. Künftig drückt der Verband seine Vorstellung vielfältiger Gottes+bilder als KjG mit einem + aus. So transportiert die KjG die Vielfältigkeit Gottes+ in ihrem Wortbild, in Schriften und Aktionen des Verbandes. Wie wir von Gott+ sprechen, prägt auch unser Menschenbild. Die Vorstellung von Gott+ als altem, weißem Mann mit Bart greift theologisch zu kurz und erschwert vielen jungen Menschen den Zugang zu Gott+.
Die Verbindlichkeit der Nutzung von Gott+ gilt zwar nicht für die einzelnen Diözesanverbände, diese
greifen das Thema jedoch im Rahmen ihrer je eigenen Möglichkeiten auf, befassen
sich in individuell passenden Formen und Formaten damit und überprüfen auch ihre
Glaubenskommunikation in dieser Hinsicht.
Die Debatte dazu war auf Bundesebene auf dem Herbstbundesrat 2021 eröffnet worden. Die KjG Bundesebene hatte aber keinen Beschluss gefasst. Am 24.10.2021 wurde eine Abschluss-Pressemitteilung herausgegeben, zum Stand der Debatte um den Antrag zu vielfältigen Gottesbildern hieß es dort:
(Auszug aus Pressemitteilung=Schriftbild vor Beschluss) Diskutiert: „Gott*“ Engagiert und mit Sorgfalt ist die KjG auf der Suche nach Gottesbezeichnungen, die mehr umfassen als die männlich weiße Vorstellung von Gott. Hierbei bezieht sie alle Ebenen des Verbandes ein. Die KjG vertritt den Standpunkt, dass die Möglichkeiten der Gottesbilder vielfältig sind. Wie wir von Gott sprechen, prägt auch unser Menschenbild. Diese Erkenntnisse sind nicht neu. Neu ist aber, dass immer mehr Gläubige von der Vorstellung eines männlich patriarchalen, weißen Gottesbildes befremdet sind und das auch laut sagen. Die männlich weiße Vorstellung von Gott greift theologisch zu kurz und erschwert vielen jungen Menschen den Zugang zu Gott. Andererseits ist für viele Katholik*innen mit der Verwendung des Gottesbegriffs im tradierten Sinne religiöse Heimat verbunden. Die Einführung von „Gott*“ wird daher innerhalb des Verbandes sensibel vorbereitet.
Sowohl die kirchlichen wie auch die weltlichen Medien fanden die Beschäftigung der KjG mit dem Thema und den Input der KjG in den kirchlichen/gesellschaftlichen Diskurs bemerkenswert.
Innerhalb der Reihen der Bischöfe gab es offene als auch ablehnende Reaktionen. Theolog*innen haben sich zum Thema ebenfalls sowohl dafür als auch dagegen geäußert (Stichwort heilsame Irritation) geäußert.
In den SocialMedia gab es eine lebhafte Diskussion. Menschen schrieben Mails und Briefe an die Bundesstelle.
KjG-Beschlüsse zu Gott* bzw. Gott+
2021-03 Frühjahrs BuRa Beschluss Beschäftigung mit Gottesbildern im Verband
2021-10 Herbst BuRa Beschluss zu Beschäftigung mit Gott*
2022-04 BuKo Beschluss Vielfältige Gottesbilder – Gott+
Reaktionen der Öffentlichkeit Frühjahr 2022
Die KjG erweckte internationales Interesse, es gab Interviewanfragen aus Großbritannien, Österreich und der Schweiz
Presse-Reaktionen:
- Katholisch.de: Katholische junge Gemeinde verwendet künftig Bezeichnung “Gott+”
- Katholisch.de: KjG-Bundesleiterin: “Gott+” ist mehr als der alte weiße Mann mit Bart
- Katholisch.de: Standpunkt: Das Plus macht den Unterschied: Gott+ steht für mehr
- Domradio.de: Jugendverband will neue Bezeichnung für Gott etablieren
- Domradio.de: Warum die KjG künftig “Gott+” verwendet – Interview mit KjG-Bundesleiterin Julia Niedermayer
- DER SPIEGEL: Warum sollen wir jetzt von Gott+ sprechen, Frau Niedermayer?
- Süddeutsche Zeitung: Neuer Name für Gott: Ich bin, der ich bin
- Augsburger Allgemeine: Gott? Für die Katholische junge Gemeinde nicht nur ein „alter weißer Mann” – Interview mit KjG-Landesvorsitzende Emily Klotz
- Mainpost: Veraltetes Gottesbild? Warum junge katholische Menschen aus Würzburg Gott jetzt “Gott+” nennen – Interview mit KjG-Diözesanleiterin Judith Wünn und KjG-Bundesleiterin Julia Niedermayer
Radio/TV-Interviews:
Reaktionen der Öffentlichkeit Herbst 2021
An dem Thema der Debatte gab es ein starkes Medieninteresse, sowohl von kirchlichen wie auch von weltlichen Medien. Das Interesse kam von deutschen und internationalen Medienanbietern. Beide großen deutschen weltlichen Presseagenturen, dpa und Reuters, fanden den Input der KjG in die kirchliche/gesellschaftliche Debatte bemerkenswert und nahmen die Meldung auf. .
Auch aus der Reihen der Bischöfe gab es Reaktionen, beispielsweise durch den Jugendbischof Johannes Wübbe, der die Diskussion begrüßte. Der BDKJ äußerte sich positiv zur Debatte und hob hervor, dass dank der KjG in der Öffentlichkeit wieder über Glaubensinhalte gesprochen werde.
Gesprochen wird über die verbandsinterne Debatte in vielen Formen, auch als Beiträge von Blogger*innen/Kabarettist*innen – mal pro, mal contra.
Ein Autor hat sich gemeldet, er hatte ein Buch „Miss God“ geschrieben.
Auszug aus verschiedenen Radio-Interviews
Auszug aus Print- & Online-Medien (alphabetisch)
- BILD: Bekommt Gott ein Gender-Kreuz?
- Domradio: Gender-Beauftragte begrüßt Debatte um Gott* mit Sternchen
- Junge Freiheit: Katholische junge Gemeinde gendert „Gott*“
- Katholisch.de: Theologin: “Gott*” mit Stern führt zu biblischer Sprache hin
- Münchner Merkur: Gott* oder Gott+: Künftig Gendersternchen? „Immer mehr Gläubige von aktuellem Gottesbild befremdet“
- Neues Ruhrwort: Jugendbischof Wübbe begrüßt Diskussion über Gott mit Genderstern
- Sonntagsblatt: Gott* mit Genderstern: Katholische junge Gemeinde diskutiert über Gottesbild
- Spiegel Online: Katholischer Jugendverband wünscht sich mehr Vielfalt
- taz: KjG über Genderstern: Ach Gottchen*
- t-online: Katholischer Jugendverband berät über Gott mit Gendersternchen
- queer.de: Ein Gendersternchen für Gott?