
SocialMedia-Kampagne Klartext gegen Faschismus
Auf dieser Seite findet ihr die gesammelten Bilder und Texte unserer SocialMedia-Kampagne „Klartext gegen Faschismus“. Ladet die Materialien gerne herunter und nutzt sie für eure Arbeit vor Ort.
Inhalt
- „Schachern“
- Hufeisentheorie
- Bücherverbrennung
- 10 Jahre NSU-Prozess
- Vielfalt-Mediathek
- Rechtsextremismus
- Gender-Ideologie
- Autoritarismus-Studie
- Mobile Beratung
- Ermächtigungsgesetz
- Reichsbürger*innen
- Antifeminismus
- Rechtspopulismus
- Die Weiße Rose
- Hanau, 19.2.20
- Antifaschismus
- „Reibach“
- Netzwerk Demokratie und Courage
- „Mauscheln“
- Faschismus
„Schachern“

Kennst du den Begriff „Schachern“? Er wird umgangssprachlich genutzt zur Bezeichnung von unlauterem Verhalten durch Händler*innen, die möglichst hohe Gewinne erzielen wollen. Manchmal wird er auch verwendet, wenn z.B. politische Ämter intransparent vergeben werden.
Allerdings kommt das Wort ursprünglich aus dem Jiddischen. Diese Sprache wurde bis ins letzte Jahrhundert von vielen Jüd*innen in Deutschland gesprochen. Dort bedeutet der Begriff nur „Handel treiben“.
Seine negative Bedeutung in der deutschen Sprache wird somit in Verbindung gebracht mit jüdischen Händler*innen. Der Duden rät aufgrund dieser antisemitischen Verbindung dazu, den Begriff nicht in der Alltagssprache zu verwenden.
Hufeisentheorie

Die Hufeisentheorie ordnet die politischen Parteien auf einer Skala in Hufeisen-Form an. Sie unterscheidet zwischen „gemäßigten“ und „extremistischen“ Kräften. In diesem Bild sind die Enden des Hufeisens, also die extreme Rechte und die extreme Linke, näher aneinander als an der Mitte.
Diese Theorie hat jedoch mehrere Schwachstellen:
Zum einen unterstellt sie, alle außerhalb der Mitte seien undemokratisch. Gleichzeitig verharmlost sie dabei diskriminierende und autoritäre Einstellungen in der politischen Mitte. Zum anderen wird sie häufig genutzt, um demokratische linke Parteien zu disqualifizieren. Sie werden so auf eine Ebene mit demokratiefeindlichen rechten Parteien gestellt, obwohl sie kaum Gemeinsamkeiten mit diesen haben. Gleichzeitig werden dabei extrem rechte Strukturen als Randerscheinungen verharmlost, obwohl sie zum Teil bis in die Mitte der Gesellschaft hineinreichen. Die Theorie ist daher in der Wissenschaft sehr umstritten und wird von vielen Wissenschaftler*innen als undifferenziert und widerlegt betrachtet.
Bücherverbrennung

Heute (10. Mai 2023) vor 90 Jahren verbrannten die Nationalsozialist*innen in Berlin und 18 weiteren Universitätsstädten die Bücher von zahlreichen Schriftsteller*innen, die sie als „undeutsch“ betrachteten. Diese Schriftsteller*innen waren meist jüdisch, marxistisch, pazifistisch oder politisch andersdenkend. Betroffen waren z.B. Rosa Luxemburg, Erich Kästner, Nelly Sachs und Albert Einstein.
Einige der Autor*innen waren zu diesem Zeitpunkt schon ins Ausland geflohen, andere wurden von den Nationalsozialist*innen verfolgt und ermordet. Ihre Bücher wurden in Deutschland offiziell verboten.
Viele Städte erinnern heute mit Gedenkveranstaltungen an die Bücherverbrennungen. Dort wird öffentlich aus den damals verbrannten Büchern vorgelesen.
10 Jahre NSU-Prozess

Heute vor zehn Jahren begann der Gerichtsprozess gegen die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Die Mitglieder dieser Gruppe wurden beschuldigt, neun Menschen mit internationaler Familiengeschichte und eine Polizistin ermordet zu haben. Dazu kamen zahlreiche Mordversuche, Raubüberfälle und zwei Sprengstoffanschläge.
Vor rund fünf Jahren fiel das Urteil: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihre mitangeklagten Helfer erhielten mehrjährige Haftstrafen. Zwei weitere Haupttäter konnten nicht angeklagt werden, da sie 2011 Suizid begangen hatten, um einer möglichen Verhaftung zu entgehen.
Zwar wurden einige Schuldige verurteilt, jedoch ist die Aufarbeitung noch lange nicht abgeschlossen. Die Verbindungen zwischen deutschen Geheimdiensten und dem NSU-Umfeld sind noch immer nicht aufgeklärt. Dies liegt auch daran, dass in den Behörden gezielt Akten zum NSU vernichtet wurden. Außerdem wurden nach einigen NSU-Morden zunächst Familienangehörige der Opfer verdächtigt. Von staatlicher Seite sind die Hinterbliebenen lange kaum unterstützt worden. Zehn Jahre nach dem juristischen Prozessbeginn und fünf Jahre nach dessen Ende muss der politische Aufarbeitungsprozess weitergehen, damit den Opfern und ihren Angehörigen Gerechtigkeit zuteilwird und rechter Terrorismus in Deutschland zukünftig keine Chance hat.
Vielfalt-Mediathek

Du hörst rechte Sprüche auf der Straße? Du bemerkst Diskriminierungen? Du willst etwas dagegen tun? Dann bist du in der Vielfalt-Mediathek goldrichtig.
Die Vielfalt-Mediathek des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA) e.V. bietet dir fast 4.000 Bildungsmaterialien, die du kostenlos nutzen kannst. Die Mediathek ist auch als App verfügbar.
Damit kannst du online wie offline auf Übungen, Methoden und Konzepte zugreifen, die helfen, lösungsorientiert gegen Rechtsextremismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt vorzugehen und dich für Demokratie, Vielfalt und Anerkennung einzusetzen.
Den Link zur Vielfalt-Mediathek findest du hier: http://www.vielfalt-mediathek.de/
Rechtsextremismus

Der Begriff „Rechtsextremismus“ ist ein Sammelbegriff für Akteur*innen und Phänomene, die extrem rechte Ideologien vertreten oder extrem rechte Handlungen durchführen.
Für eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Akteur*innen und Phänomene sollte er jedoch aufgespalten werden: Die Benennung einer Aussage als rassistisch, antisemitisch oder sexistisch ist z.B. hilfreicher, als sie einfach als rechtsextrem zu benennen. Denn so lässt sich gezielter gegen problematische rechte Verhaltensweisen vorgehen.
Außerdem wird dabei ein Extremismus-Begriffs vermieden, der rechte, linke, religiös-fundamentalistische und andere Ideologien in einen Topf wirft und dadurch einen angemessenen Umgang mit ihnen erschwert. Ebenfalls zu bedenken ist, dass der Begriff „Rechtsextremismus“ die politische „Mitte“ von vornherein freispricht. Denn er erweckt den Eindruck, es handle sich um ein randständiges Phänomen, obwohl einzelne Ideologiebestandteile der extremen Rechten längst ihren Weg in diese „Mitte“ gefunden haben.
Als Sammelbegriff für eine Gesamtbetrachtung der extremen Rechten ist der Begriff trotzdem geeignet, da er das große Ausmaß extrem rechter Einstellungen und Handlungen erfassbar macht.
Gender-Ideologie

In der KjG bemühen wir uns, alle Menschen gleichberechtigt anzusprechen. Deshalb sprechen wir zum Beispiel von Christ*innen statt von Christen. Verschiedene Akteur*innen aus konservativen, rechten und religiös-fundamentalistischen Gruppen lehnen diese geschlechtersensible Sprache ab. Das sei Teil der „Gender-Ideologie“. Sie argumentieren, dass Menschen sich strikt in Mann und Frau einteilen lassen und begründen dies mit der Biologie. Dabei ignorieren sie, dass auch die biologische Forschung belegt, dass es mehr Geschlechter gibt.
Queere Menschen werden von ihnen als Bedrohung für „die natürliche Ordnung der Gesellschaft“ gesehen. Dass diese „natürliche Ordnung“ auf der Unterdrückung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen beruht, verschweigen sie.
Als Christ*innen sind wir überzeugt, dass jeder Mensch, so wie er*sie ist, von Gott+ gewollt ist. Gott+ hat die Welt als einen Ort der Vielfalt geschaffen, an dem jede*r ihren*seinen Platz hat.
Autoritarismus-Studie

Hatte der Nationalsozialismus auch seine guten Seiten?
Mehr als jede*r fünfte Deutsche stimmt dem teilweise oder ganz zu.
Sind „die Deutschen“ anderen „Völkern“ von Natur aus überlegen?
Dem stimmt mehr als jede*r vierte Deutsche teilweise oder ganz zu.
Haben „die Juden“ etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen daher nicht „zu uns“?
Dem stimmt fast jede*r vierte Deutsche teilweise oder ganz zu.
Und könnte eine Diktatur eventuell die bessere Staatsform sein? Dem stimmt mehr als jede*r siebte Deutsche teilweise oder ganz zu.
Diese Zahlen stammen aus der Leipziger Autoritarismus-Studie von 2022. Und sie zeigen: autoritäre, antisemitische und die Geschichte verzerrende und verharmlosende Einstellungen reichen tief in unsere Gesellschaft hinein. Das gefährdet unsere Demokratie!
Als pluralistische Demokrat*innen stellen wir uns klar gegen solches Gedankengut und sprechen uns dafür aus, die politische und historische Bildungsarbeit zu stärken, um diesem Gedankengut effektiv entgegenzuwirken.
Mobile Beratung

Begegnen dir in deinem Alltag Menschen mit extrem rechten Ansichten und Verhaltensweisen? Oder möchtet ihr eine Weiterbildung zum Umgang mit Rechtspopulist*innen machen?
Dann sind die bundesweiten Mobilen Beratungsteams gute Ansprechpartner*innen für euch.
Die Teams beraten und begleiten im Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungserzählungen. Die Angebote sind kostenfrei, vertraulich und können direkt bei euch vor Ort durchgeführt werden. Auf der Website des Bundesverbands Mobile Beratung findet ihr eine Übersicht über die deutschlandweit verteilten Teams.
Ermächtigungsgesetz

Vor 90 Jahren, am 24. März 1933, beschloss der Deutsche Reichstag, das Parlament der ersten deutschen Demokratie, das sogenannte Ermächtigungsgesetz. Bewaffnete Mitglieder der SA und der SS setzten die Abgeordneten dabei durch ihre Anwesenheit im Reichstag unter Druck. Trotzdem stimmten 94 Abgeordnete unter hohem persönlichen Risiko gegen das Gesetz.
Mit dem Ermächtigungsgesetz schaltete das Parlament sich selbst und damit auch die Demokratie aus. Es übertrug seine gesetzgebende Gewalt an Adolf Hitler. Mit dieser Maßnahme endete die Gewaltenteilung und die Nazis konnten ihre Macht endgültig festigen.
Ein solches Sterben einer Demokratie darf sich niemals wiederholen! Wir setzen uns deshalb als Verband dafür ein, dass Kinder schon von klein auf lernen, in demokratischen Prozessen mitzubestimmen und so den Wert einer Demokratie zu erkennen.
Reichsbürger*innen

In den letzten Wochen berichteten die Medien immer wieder über Reichsbürger*innen. Doch wer sind die eigentlich?
Hier ein paar Fakten:
-> Die Reichsbürger*innenbewegung ist keine einheitliche Gruppe. Meist handelt es sich um Einzelpersonen oder Kleingruppen.
-> Reichsbürger*innen lehnen die Bundesrepublik Deutschland ab. Sie behaupten, dass das Deutsche Reich weiterbestehe.
-> Damit einher gehen bei vielen von ihnen rechtsextreme Einstellungen und die Leugnung der Verbrechen des Nationalsozialismus. In der Regel lehnen sie Demokratie und eine pluralistische Gesellschaft ab und befolgen Beschlüsse von Gerichten und Behörden nicht.
-> Viele Reichsbürger*innen besitzen Waffen. Seit im Jahr 2016 ein Reichsbürger einen SEK-Beamten erschoss, wird die gesamte Szene vom Verfassungsschutz beobachtet.
-> In den letzten Monaten flogen immer wieder Reichsbürger*innengruppen auf, die Pläne für einen Umsturz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland vorbereiteten.
-> Im Jahr 2023 zählte der Verfassungsschutz ca. 23.000 Reichsbürger*innen in Deutschland.
Antifeminismus

Anlässlich des internationalen Frauentags in dieser Woche lohnt sich ein Blick auf die Leipziger Autoritarismus-Studie aus dem vergangenen Jahr. Die Studie hat ergeben, dass ca. ein Drittel der Männer ein geschlossen antifeministisches Weltbild aufweisen. Bei den Frauen hat knapp ein Fünftel antifeministische Einstellungen. Insgesamt stimmt somit ein Viertel der Deutschen antifeministischen und sexistischen Aussagen zu. Zwei Jahre zuvor war es nur knapp ein Fünftel – dieser Wert ist also stark gestiegen.
Der Antifeminismus lehnt Themen wie reproduktive Selbstbestimmung oder Debatten um Konsequenzen von sexualisierter Gewalt durch Männer ab. Er will die patriarchale, heteronormative Dominanz mit ihren klaren Rollenvorstellungen schützen. Damit verbunden sind Bilder einer hegemonialen Männlichkeit, die letztlich zu Gewalt gegen Frauen und queere Menschen führen kann. Insbesondere junge Männer radikalisieren sich dabei häufig über die sozialen Medien, in denen oft problematische Männlichkeit vorgelebt und reproduziert wird.
Hintergrund der Leipziger Autoritarismus-Studie: Die Studie ist eine Langzeiterhebung der Universität Leipzig in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto-Brenner-Stiftung. Sie erscheint seit 2002 in einem Zweijahres-Rhythmus und wirft einen Blick auf politische und antidemokratische Einstellungen in Deutschland.
Rechtspopulismus

Der Begriff „Rechtspopulismus“ ist dir in den Medien und in der politischen Debatte bestimmt schon häufiger begegnet.
Aber was bedeutet er?
Eine einheitliche Definition gibt es nicht. Aber die Kernelemente des Rechtspopulismus lassen sich trotzdem klar identifizieren:
Rechtspopulist*innen stellen sich selbst als Vertreter*innen „des Volkes“ dar. „Das Volk“ ist für sie eine einheitliche Gruppe. Sie behaupten, diese Gruppe gegen zwei angebliche Bedrohungen schützen zu wollen. Zum einen gegen „die da oben“, also Politiker*innen, Journalist*innen, kritische Wissenschaftler*innen usw. Zum anderen gegen „die Anderen“. Dies sind Menschen mit internationaler Familiengeschichte, politisch Andersdenkende, queere Menschen, aber auch sozial Benachteiligte (z.B. Bürger*innengeld-Bezieher*innen) usw.
Rechtspopulist*innen werfen Menschen aus diesen Gruppen vor, nur auf eigene Interessen bedacht zu sein, “dem Volk” zu schaden oder „das Volk“ von der Mitbestimmung ausschließen zu wollen. Um ihre Ansichten zu verbreiten, schüren Rechtspopulist*innen Ängste, provozieren und brechen Tabus, verbreiten Verschwörungserzählungen und fordern radikale Lösungen.
Konkrete Antworten auf politische Fragen und Herausforderungen liefern sie in der Regel nicht.
In der KjG als demokratischem Verband wissen wir, dass es selten DIE Lösung gibt, dass es sich lohnt, verschiedene Wege durchzudenken, darüber zu diskutieren und sich möglichst gemeinsam für die aktuell sinnvollste Idee zu entscheiden.
Die Weiße Rose

Es kostet sehr viel Mut, sich gegen ein diktatorisches Regime zu stellen, denn oft geschieht dies unter hohem Risiko für das eigene Leben. Das galt auch für die Geschwister Sophie und Hans Scholl sowie für Christoph Probst – drei führende Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Heute (22. Februar) vor 80 Jahren wurden sie hingerichtet.
Die meisten Mitglieder der Weißen Rose leisteten aufgrund ihres christlichen Glaubens Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie waren entsetzt über den Umgang mit Jüd*innen und Regimegegner*innen sowie über die Ermordung von Menschen mit Behinderung. Sie begannen heimlich regimekritische Flugblätter zu drucken und zu verteilen.
Am 18. Februar wurden die Geschwister Scholl bei einer solchen Aktion an der Münchener Universität verhaftet. Da sie noch einen Flugblattentwurf von Christoph Probst bei sich trugen, verhafteten die Nazis auch ihn. Nur vier Tage später, am 22. April 1943, wurden die drei in einem Schauprozess vor dem „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und anschließend hingerichtet.
Heute gedenken wir ihnen und allen, die im Kampf gegen den Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben. Zugleich verpflichtet uns das Gedenken auch zur Solidarität mit allen, die auch heute unter großem persönlichen Risiko Widerstand gegen Unrechtsregime leisten.
Hanau, 19.2.20

Am Sonntag jährt sich der rechtsextreme Terroranschlag vom 19. Februar 2020 zum dritten Mal. Dort erschoss ein 43-Jähriger neun Hanauer*innen mit internationaler Familiengeschichte:
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov
Wir gedenken der Opfer dieser rassistischen Tat.
Und wir fordern eine umfassende politische Aufarbeitung. Warum durfte der Täter Schusswaffen besitzen, obwohl er bereits auffällig geworden war? Warum war der polizeiliche Notruf zur Tatzeit nicht erreichbar? Warum wurden einige der Angehörigen unmittelbar nach der Tat mit Gefährder*innenansprachen durch die Polizei konfrontiert? Der Anschlag von Hanau muss aufgearbeitet werden, damit rechtsextremer Terror in Zukunft verhindert werden kann.
Antifaschismus

Der Begriff „Antifaschismus“ bezeichnet eine Grundhaltung gegen jede Form von Faschismus. Schon in den 1920er-Jahren stand der Kampf gegen die stärker werdenden faschistischen Parteien unter diesem Namen. Antifaschist*innen kamen und kommen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Zum Beispiel aus Parteien und Gewerkschaften, aus sozialen Bewegungen und aus den Kirchen. Aktuell setzen sie sich gegen Rechtsextremismus und dessen gesellschaftliche Ursachen ein.
Faschistische und rechtsextreme Einstellungen widersprechen unserer Grundüberzeugung als christlichem und demokratischem Verband. Deshalb sind auch wir Antifaschist*innen.
„Reibach“

Kennst du die Redewendung “Reibach machen”?
Laut dem Duden bedeutet das Wort „Reibach“ einen „(durch Manipulation erzielten) unverhältnismäßig hohen Gewinn bei einem Geschäft“. Der Begriff stammt vom jiddischen Wort „rewach“ (deutsch: Zins) ab. Bei dem Begriff wird eine Verbindung zwischen unlauteren Geschäftspraktiken und Jüd*innen hergestellt. Der Begriff ist also antisemitisch und daher empfehlen wir klar, ihn nicht zu nutzen.
Netzwerk Demokratie und Courage

Im Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) engagieren sich bundesweit junge Menschen für Demokratieförderung und gegen menschenverachtendes Denken. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des NDC führen Projekttage zu verschiedenen Themen an Schulen durch. Zum Beispiel zu Diskriminierung, Rassismus, Neonazismus oder auch zu Zivilcourage.
Könnte so ein Projekttag auch etwas für deine Schulklasse sein? Oder bist du bereits über 18 und hast Lust, selbst als Teamer*in Projekttage durchzuführen? Dann schau doch mal auf der Website des NDC vorbei: http://www.netzwerk-courage.de
„Mauscheln“

„Mauscheln“ bedeutet laut Duden „unter der Hand in undurchsichtiger Weise Vorteile aushandeln, begünstigende Vereinbarungen treffen, Geschäfte machen“ oder „beim Kartenspiel betrügen“. Weniger bekannt ist, dass dieses Wort seit dem 17. Jahrhundert als antisemitischer Spottname für Jüd*innen und besonders für jüdische Händler*innen verwendet wurde. Es leitete sich vermutlich von der jiddischen Aussprache des Namens Mose ab. Wir möchten daher auf dieses Wort im Sprachgebrauch verzichten.
Faschismus

Der Begriff „Faschismus“ bezeichnet eine politische Ideologie. Faschistische Bewegungen und Parteien sind nach dem sogenannten „Führer*innenprinzip“ aufgebaut. Das heißt: Eine Person steht an der Spitze der Gruppe und trifft alle Entscheidungen. Dieses Prinzip wollen Fachist*innen auf das politische System übertragen und so die Demokratie abschaffen.
Im Kern der faschistischen Ideologie steht eine rassistisch-nationalistische Weltsicht. Faschist*innen grenzen Menschen aus, die sie als nicht zum eigenen „Volk“ gehörend betrachten.
Das sind zum Beispiel:
- Menschen mit internationaler Familiengeschichte oder mit einer anderen Religion,
- Feminist*innen,
- queere Menschen,
- politisch Andersdenkende.
Ihre Ziele versuchen Faschist*innen auch mit Gewalt umzusetzen. Bewegungen und Menschen mit faschistischen Denkmustern sind auch heute noch weltweit zu finden. Als christlicher und demokratischer Verband positionieren wir uns klar gegen Faschismus.