Rassismus tötet! Daran erinnern die Internationalen Wochen gegen Rassismus.

In Erinnerung an das Sharpeville Massaker vom 21. März 1960 finden seit vielen Jahren rund um diesen Tag die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Doch nach wie vor sind rassistische Einstellungen und Taten weiterhin ein großes Problem für unsere Gesellschaft und für unsere Demokratie. Das zeigt der Lagebericht „Rassismus in Deutschland“, der Anfang dieses Jahres von der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus veröffentlicht wurde.

Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Misch Dich ein“. Als katholischer Jugendverband gehört es zu unserem Selbstverständnis, uns einzumischen. Wir treten konsequent gegen jede Form von Rassismus ein. Wir gestalten eine Gesellschaft mit, in der für alle Platz ist. Wir stellen uns an die Seite Betroffener und tragen Verantwortung dafür, unsere Mitglieder und andere Menschen für das Thema Rassismus zu sensibilisieren – so der Beschluss unserer Bundeskonferenz im Jahr 2020 mit dem Titel „Kampf gegen Rassismus – Solidarität mit Black and People of Color!“. Auf unserer Bundeskonferenz im Jahr 2022 haben wir uns darüber hinaus das Schwerpunktthema „Antifaschismus“ gesetzt. Auch in diesem Kontext wollen wir uns als Verband gegen Rassismus stark machen. Dabei ist es für uns zentral, die Perspektive der Betroffenen ins Zentrum unseres Handelns zu stellen.

Der Lagebericht „Rassismus in Deutschland“ erfasst alleine für das Jahr 2021 rund 22.000 rechte Straftaten. Darunter über 600 rassistisch motivierte Gewalttaten. Rassismus darf aber nicht nur mit dem Fokus auf seine gewaltsamen Ausprägungen betrachtet werden. Er kann sich in Vorurteilen ausdrücken, in Ausgrenzung und Diskriminierung und schließlich in den gewaltsamen Übergriffen auf Menschen, die von den Täter*innen als nicht-zugehörig betrachtet werden. Mehr als jede*r Fünfte in Deutschland gibt in repräsentativen Umfragen an, selbst Rassismus erfahren zu haben. Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ mit ihren bundesweit stattfindenden Veranstaltungen bieten ein Forum, um die breite Gesellschaft auf das Thema aufmerksam zu machen und Menschen zu sensibilisieren. Als KjG solidarisieren wir uns mit den von Rassismus Betroffenen und rufen zur Teilnahme an den Veranstaltungen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ auf.

Doch das allein reicht nicht aus, um Rassismus konsequent zu bekämpfen. Wir fordern die umfassende Aufarbeitung rassistischer Gewalttaten, wie der von Hanau oder Halle. Außerdem fordern wir, dass Projekte, die sich gegen Rassismus und für Demokratie einsetzen, endlich eine solide und dauerhafte finanzielle Grundlage erhalten. Dazu muss das vom Bundeskabinett bereits im vergangenen Jahr beschlossene Demokratiefördergesetz zügig auf parlamentarischem Wege beschlossen und umgesetzt werden.
Wir mischen uns weiter ein, um Rassismus jeder Art sichtbar zu machen und stehen ein für eine Gesellschaft ohne Menschenfeindlichkeit.

Die Bundesleitung steht für Interviews gerne zur Verfügung.

Erweiterung der friedenspolitischen Positionierung – Kinder- und Jugendarmut beenden – Bildungsreise zum Thema Frieden, Flucht und Freiheit

Düsseldorf/Mainz, 26.03.2023

Bekräftigt – Frieden ist mehr wert! Die KjG verfolgt die Vision einer friedlichen Welt ohne Waffen und Krieg. Die nachhaltigen Entwicklungsziele müssen konsequenter verfolgt werden, denn sie sind Grundlage für den Frieden auf der Welt. Die KjG fordert von der Bundesregierung höhere Ausgaben für Krisenprävention, humanitäre Hilfe, Kultur- und Bildungspolitik, sowie Entwicklungszusammenarbeit. Standpunkt der KjG: Langfristig muss es eine weltweite Abrüstung geben. Es braucht mehr Bildung, eine feministische Außenpolitik und stärkere Beteiligung von Jugend, Frauen, inter*, trans*, nicht-binären und agender Personen. Militärische Einsätze dürfen nur das äußerste Mittel sein.

Gefordert – Kinder- und Jugendarmut beenden Jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut bedroht und das in einem der reichsten Länder der Welt. Kinder- und Jugendarmut ist in seinem Ausmaß ein Problem, das politisch gelöst werden muss. An der Konsequenz in der Bekämpfung entscheidet sich nicht zuletzt die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Demokratie. Die KjG fordert die Politik auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, wie die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz oder eine Kindergrundsicherung, die faktisch auch Kindern und Jugendlichen zugutekommt. Auch innerverbandlich sollen Teilhabemöglichkeiten gestärkt werden. Die KjG sucht nach weiteren Wegen, von Armut betroffenen Kindern und Jugendlichen die Mitgliedschaft im Verband und die Teilnahme an Verbandsaktionen noch besser zu ermöglichen.

Beschlossen – Bildungsreise in die Slowakei mit Schwerpunkt Friedenspolitik “Frieden-Flucht-Freiheit – Die Rolle der Slowakei als NATO- und EU-Außenstaat” ist die Überschrift der Bildungsreise. Dafür geplant ist ein Treffen der Teilnehmer*innen im Alter von 16-27 Jahren mit Mitgliedern dem lokalen Jugendverband eRko. Er ist Mitglied im internationalen Dachverband der KjG, der „Fédération Internationale des Mouvements de Jeunesse Catholique d’Action Paroissiale“ (fimcap).

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Die vollständigen Beschlüsse sind hier zu finden. Für Interviewanfragen steht die Bundesleitung gerne zur Verfügung.

Hinweise an die Redaktion:

Der Bundesrat der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) berät über die Arbeit des KjG Bundesverbandes und beschließt über dessen laufende Angelegenheiten. Er setzt sich zusammen aus je zwei Vertreter*innen unterschiedlichen Geschlechtes der 24 Diözesanverbände der KjG und tritt zweimal im Jahr (im Herbst und Frühjahr) zusammen.

Liebe KjGler*innen,

wir, der SAS Glaube und Spiritualität, möchten euch in der Fastenzeit zu einer kleinen Postkartenaktion einladen.

Die Idee:
Wir setzen uns weiter mit der Frage „Gott+ ist für mich…?“ auseinander. Ihr schreibt eine Postkarte und bekommt auch eine Postkarte von einem*einer anderen KjGler*in zurück.

Die Postkarten sind da! Und gehen jetzt an die Empfänger*innen raus 🙂

Mitmachen – So geht’s konkret:

1. Melde dich bis 26.03. bei mir per E-Mail (johanna.becker@kjg-lag-bayern.de) mit eurem Namen und eurer Adresse zur Aktion an.

3. Gestalte die Vorderseite mit deinen Gedanken zum Thema „Gott+ ist für mich…“

4. Hinterlasse ein paar nette Grüße auf der Rückseite

5. Schicke die Postkarte in einem kleinen Umschlag bis zum 26.03. an die KjG Bundesstelle!

6. Freu dich noch vor Ostern über eine Postkarte in deinem Briefkasten

Warum muss die Postkarte in einem Umschlag in die Bundesstelle?
Aus Datenschutztechnischen Gründen! Ihr schickt eure Karte im Umschlag an die Bundesstelle, diese verschickt sie wiederrum als Postkarte weiter, an diejenigen, die sich bei Johanna zur Aktion angemeldet haben.

Bei Fragen wendet euch gerne an mich: johanna.becker@kjg-lag-bayern.de

Wir freuen uns über eure Beteiligung!
Vielfältige Grüße


Johanna
Für den SAS Glaube und Spiritualität

Soziale Gerechtigkeit – Was ist das?

Für soziale Gerechtigkeit gibt es keine einheitliche Definition. Laut Bundeszentrale für politische Bildung kann man dem Begriff aber näher kommen, wenn man sich bestehende und messbare soziale Ungleichheiten anschaut und diese zueinander in Beziehung setzt (vgl. https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/327336/welttag-der-sozialen-gerechtigkeit/ ). Dabei kann bspw. darauf geschaut werden, wie Vermögen verteilt ist, welche Bildungschancen bestehen oder wie das Armutsrisiko in Deutschland verteilt ist.

Monitor Jugendarmut

Eine wissenschaftliche Erhebung, die sich mit dem Armutsrisiko von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt, ist der Monitor Jugendarmut (https://www.bagkjs.de/monitor-jugendarmut-2022/ ), der von der Bundesarbeitgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit herausgegeben wird. Der Monitor zeigt anhand statistischer Daten auf, dass 22,1% der jungen Menschen unter 25 Jahren von Armut betroffen sind (Datenquelle Mikrozensus Kern). Das entspricht einer absoluten Zahl von 4,18 Million jungen Menschen, die im Jahr 2021 von Armut bedroht waren (Quelle: Statista). Besonders dramatisch ist dabei, dass das Armutsrisiko seit 2020 weiterhin steigt.

Der Monitor Jugendarmut stellt auch fest, dass junge Menschen häufig einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt sind, weil unter anderem die Elternhäuser über wenige finanzielle Ressourcen verfügen. Das bedeutet, dass die Startchancen von Armut betroffener junger Menschen in ein selbstbestimmtes Leben deutlich eingeschränkter sind als bei finanziell besser abgesicherten Menschen (vgl. https://www.bagkjs.de/wp-content/uploads/2022/11/2022-11-23-PM-Monitor_Jugendarmut-ist-wie-Monopoly-spielen-mit-nur-einem-Wuerfel.pdf ).

Was wir tun können

Als Jugendverband ist es uns ein Anliegen, dass junge Menschen gleichberechtigt an unseren Angeboten teilhaben können – unabhängig davon, aus welchen Hintergründen sie kommen. Weil wir aber bspw. auf Teilnahmebeiträge angewiesen sind, haben wir uns als KjG Bundesverband Gedanken gemacht, wie wir auch für Menschen mit weniger Geld, Teilhabe an unseren Angeboten ermöglichen können.

In unserem Inklusionskonzept haben wir festgehalten, dass in unserer Arbeit der Mensch und seine Fähigkeiten im Fokus stehen. Kinder sollen in unserem Verband Spaß und Bildung erfahren können, egal wie viele finanzielle Möglichkeiten sie und ihre Familien haben. Um also möglichst vielen Kindern und Jugendlichen das Mitmachen in der KjG zu ermöglichen, haben wir uns Maßnahmen überlegt.

Maßnahmen auf Bundesebene

Hier haben wir mit der Bundeskonferenz beschlossen, dass sich die Bundesleitung in ihrer Lobbyarbeit dafür einsetzt, dass sich etwas in Politik, Gesellschaft und Kirche ändern muss.

Die Bundesleitung vernetzt sich mit anderen Verbänden, um sich über Erfahrungen mit Inklusion auszutauschen und stellt Anlaufstellen bzw. Kontaktmöglichkeiten für Diözesanverbände und Ortsgruppen zur Verfügung. Weil das eine sehr große Aufgabe ist, arbeiten wir noch an dieser Liste. Im Inklusionskonzept findest du aber wichtige gesetzliche Grundlagen.

Bei bundesverbandlichen Veranstaltungen planen wir einen solidarischen Teilnahmebeitrag ein, sodass Menschen mit wenigen finanziellen Ressourcen kostengünstig oder sogar kostenfrei teilnehmen können. Darauf weisen wir in der Werbung für unsere Veranstaltungen hin.

Weil die KjG aber auch auf Diözesan-, mittlerer und Ortsebene aktiv ist, haben wir uns Gedanken über ein paar Empfehlungen gemacht. Vielleicht findest du hier eine Idee, wie du für deine Veranstaltungen so planen kannst, dass mehr Kinder teilnehmen können.

Empfehlungen für die Diözesanebene

Macht Armutsrisiko zum Jahresmotto oder beschäftigt euch besonders damit. Vielleicht nehmt ihr dann besonders junge Menschen mit geringen finanziellen Ressourcen als Zielgruppe für eure Veranstaltungen in den Blick.

Als Diözesanverband könnt ihr überlegen, euren Ortsgemeinschaften Kontakte und Anlaufstellen zur Verfügung zu stellen. Weist dabei auch auf Möglichkeiten zur Finanzierung in der Pfarrei bzw. auf kommunaler Ebene hin.

Prüft, ob es Bedarf gibt, Pfarrverbände mit mehr einkommensschwachen Familien finanziell über eine Umlage auf Diözesanebene zu unterstützen!

Empfehlungen für die Ortsebene

Macht euch Gedanken, was Kinder und Jugendliche zur Teilnahme an KjG-Aktivitäten gebrauchen können. Sammelt z.B. Schlafsäcke, Isomatten oder ähnliches für Zeltlagerteilnehmer*innen, die sich so etwas nicht leisten können. Für digitale Angebote solltet ihr überlegen, wo ihr Endgeräte ausleihen könnt (bspw. Landesmedienzentralen, Jugendämter etc.).

Als Pfarrleitungen ist es hilfreich, wenn ihr Finanzierungsquellen aus regionalen und kirchlichen Kontexten kennt.

Denkt über solidarische Finanzierungsmodelle nach. Wir empfehlen euch diese hier:

  1. Finanzpatenschaften: Es werden gezielt Menschen in der Kirchengemeinde oder im Ort gesucht, die jemandem den Teilnahmebeitrag für eine Veranstaltung zahlen. Dies geschieht am besten anonym.
  2. “Aufrunden”/Aufschlag des kalkulierten TN-Beitrags zur Kompensation von nicht-zahlenden oder weniger-zahlenden TN: In der Kalkulation zur Finanzierung der Veranstaltung wird auf den Preis zur Deckung der Ausgaben ein bestimmter Prozentsatz (dieser kann, je nach sozialer Lage des Umfeldes, variieren) aufgeschlagen. Dieser Preis wird mit dem Hinweis, dass diese Kalkulation Rücksicht auf Menschen nehmen soll, die sich den Beitrag nicht leisten können, veröffentlicht und darauf hingewiesen, dass eine Meldung erfolgen soll, sollte man sich diesen Betrag nicht leisten können.
  3. 3-Preis-Modell: Bei der Anmeldung zur Veranstaltung kann das Zahlen von 70%, 100% und 130% des TN-Beitrags ausgewählt werden.

Aus entstehenden Mehreinnahmen wird eine Rücklage zur weiteren Finanzierung der Inklusion gebildet.

Das sind nur ein paar Gedanken, was wir alles tun können. Vielleicht haben deine KjG-Ebene und du noch viel mehr Ideen. Das ist stark. Wir können Armut nur begegnen, wenn wir uns solidarische miteinander zeigen.

Anforderungen an Politik

Wir brauchen politische Entscheidungen, die den Zugang junger Menschen zu Teilhabemöglichkeiten entschieden erleichtern. Dabei spielt die Umsetzung der im Koalitonsvertrag verankerten Kindergrundsicherung eine große Rolle. Die Grundsicherung muss dabei teilhabeorientiert gestaltet sein und über das Existenzminimum hinausgehen. Also: Lass uns zusammen einen Anteil daran leisten, dass alle Kinder und Jugendlichen soziale Gerechtigkeit erfahren. Wir wollen, dass Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene in Bezug auf ihre Teilhabe nicht vom Einkommen abhängig sind.

Das Frühjahrs-Bundeswuhling fand diesmal in Mainz statt.
Am Start waren SaS Glaube und Spiritualität, SaS Partizipation und Teilhabe, der Internationale Ausschuss, die AG Mitgliedergewinnung und-pflege, die Geistlichen Leitungen unsere KjG-DVs und das SocialMediaTeam.

Das SocialMediaTeam nahm Aufträge der Sachausschüsse und Arbeitsgruppen entgegen. Es unterstützte und gab Einblicke in das Treffen über die SocialMedia.

Zielscheibe mit zwei Pfeilen vor blauem Hintergrund

Seit 2019 gibt es jetzt unser KjG-Bundeswuhling. Hier treffen sich zweimal im Jahr auf Bundesebene die Sachausschüsse und Arbeitsgruppen.

Die Sachausschüsse und Arbeitsgruppen arbeiten zum einen an ihren aktuellen Themen und zum anderen auch miteinander an Fragestellungen. Begleitet wird das Ganze vom SocialMediaTeam auf Instagram.

Prag 5. – 12. Februar 2023 Vor Ort in Prag und digital zugeschaltet beraten Hunderte Lai*innen und Geistliche aus Europa über die Zukunft der katholischen Kirche.

Die Weltsynode hat Papst Franziskus vor zwei Jahren ausgerufen. Dies bedeutet, dass auf allen fünf Kontinenten die Frage gestellt wird: Was muss sich an der Kirche ändern? Am Ende werden die Ergebnisse in Rom zusammengeführt. In Prag tagt auf der sozusagen vorletzten Stufe eines der sieben kontinentalen Treffen. Die Treffen sind verortet in Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien, Nahost und Ozeanien. Sie finden teils analog, teils digital statt oder in einer Mischform.

Das Spannungsfeld liegt zwischen dem Veränderungswillen, dem gefühlten Stillstand und Menschen, die auf allen Teilen der Tradition beharren. Viele Reformer*innen sind daher skeptisch. Sie fordern grundlegende Neuerungen.

Wie beim deutschen Synodalen Weg geht es um Themen wie: Rolle von Frauen in der Kirche, Leitung von Gemeinden und grundlegende Beteiligungsmöglichkeiten.

Wir sind durch unsere geistliche Bundesleiterin Lisa mit dabei. Hier ein Interview, das sie bei domradio.de dazu gegeben hat

Düsseldorf, 27.01.2023 / Bundesleitung der Katholischen jungen Gemeinde (KjG):

KjG-Statement zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ – Verantwortung für die Zukunft

Der heutige Gedenktag jährt sich zum 27. Mal – und es gibt (immer noch) viel zu tun. Das Datum erinnert an den 27. Januar 1945 – damals wurden die Gefangenen aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Hier wurde das Grauen des Nazi-Terrors brutal offenbar.

Unseren Auftrag im Gedenken der NS-Opfer sehen wir als KjG darin, uns mit der heutigen Kinder- und Jugendgeneration konsequent gegen jede Form von Rechtsextremismus und Faschismus zu stellen. Die KjG definiert sich als antifaschistischer Verband. Wir erklären ausdrücklich: Rechtsextreme Narrative sind mit dem christlichen Glauben unvereinbar. Wir stehen ein für eine offene Gesellschaft, in der Ausgrenzung und Diskriminierung keinen Platz haben und richten uns gegen jede Art von Faschismus.

Als Kinder- und Jugendverband erinnern wir besonders an die Schicksale der von den Nazis verfolgten und getöteten Kinder. Kinder wurden vom Terror der Nationalsozialisten nicht verschont – im Gegenteil. Sie wurden bei Ankunft im Konzentrationslager oftmals sofort ermordet, weil sie für die Zwangsarbeit nicht genutzt werden konnten. Von rund sechs Millionen ermordeten Jüd*innen waren ca. ein Viertel noch Kinder. Schon in den Ghettos starben viele von ihnen aufgrund der schlechten Lebensbedingungen. Viele der Kinder, denen die Flucht ins Ausland gelang oder die in Verstecken überlebten, verloren ihre Eltern. Aus den besetzten osteuropäischen Gebieten verschleppten die Nazis hunderte Kinder, die von deutschen Familien zwangsadoptiert wurden. Der Schmerz, den das faschistische Naziregime über die Welt brachte, war beispiellos.

Mit wachsender Sorge beobachten wir, dass sich Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit ausbreiten. Rechtsextreme Ideologien gewinnen weltweit und in Deutschland wieder an Einfluss. Reichsbürger*innen erkennen unsere Demokratie nicht an, Rechtsextreme und Rechtspopulist*innen unterlaufen sie, wo immer es geht.

Wir fordern die Amtskirchen auf, sich deutlich gegen Faschismus zu positionieren. Als Symbol hierfür rufen wir die katholische Kirche auf, den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ in das Kirchenjahr aufzunehmen. Im evangelischen Kirchenjahr ist das bereits der Fall.

Die KjG selbst hat sich Antifaschismus als eines ihrer Schwerpunktthemen gesetzt. In diesem Zuge starten wir über die KjG-Social-Media-Kanäle die Kampagne „Klartext gegen Faschismus“. Die Kampagne informiert über Merkmale des Faschismus und stellt Gruppen vor, die sich gegen jede Art von Faschismus einsetzen. Außerdem wird beispielhaft aufgedeckt, dass sich hinter harmlos erscheinenden Alltagsbegriffen das Erbe bereits langandauernder Abwertung versteckt.

#luetzibleibt

Bereits seit einigen Jahren setzen sich zahlreiche Umweltschützer*innen für den Erhalt des Dorfes Lützerath und gegen den geplanten Abbau der darunter liegenden Braunkohle ein. Nun steht die Räumung des Dorfes unmittelbar bevor.

Als KjG setzen wir uns für globale Klimagerechtigkeit ein. Als christlicher Verband sehen wir uns in der Pflicht, uns für den Erhalt der Schöpfung stark zu machen. Wir sind überzeugt davon, dass wir in Deutschland alles dafür tun müssen, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. „Klimagerechtigkeit bedeutet für uns, dass jeder Mensch das gleiche Recht hat, die Atomsphäre zu nutzen, ohne sie dabei zu belasten. Die Lebensgrundlage auf der Erde darf nicht durch den globalen Temperaturanstieg und die daraus resultierenden Folgen in Gefahr gebracht werden. Dies gilt für die jetzige sowie auch für zukünftige Generationen. Wir setzen uns deshalb für den Erhalt der Lebensgrundlage aller Menschen weltweit und die Bewahrung der Schöpfung ein.“[1]

Mit dem Abtragen und der Verstromung des enorm klimaschädlichen Kohlevorrats unter und um Lützerath wird das damit verbundene restliche CO2-Budget von Deutschland überschritten[2] . Zudem gibt es widersprüchliche Gutachten darüber, ob das Kohlevorkommen unter Lützerath tatsächlich benötigt wird[3].

Entsprechend schließen wir uns der Forderung an, die Räumung von Lützerath zu stoppen, die Kohle unter Lützerath dort zu belassen und damit den bundesweiten Kohleausstieg in Vereinbarung mit der 1,5-Grad-Grenze und unter Einhaltung von Deutschland CO2-Budgets konsequent umzusetzen. Erneuerbare Energien müssen stattdessen schneller ausgebaut und entsprechende Ressourcen vorrangig zur Verfügung gestellt werden. Uns ist bewusst, dass die Stimmung in Lützerath angespannt ist.

Wir rufen deshalb explizit zur friedlichen Beteiligung an der Demonstration am Samstag, den 14.01.2023 um 12 Uhr auf[4].

Die Bundesleitung steht für Interviews gerne zur Verfügung.


[1] BDKJ Klimagerechtigkeit PDF

[2] Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.“

[3] Kurzgutachten der Firma BET / Studie von Aurora Energy Research (22.11.2022)

[4] Demoaufruf Lüzerath für 14.01. von „Alle Dörfer Bleiben“


Endlich ist sie da: Die KjG-Chronik! “Sei frech und wild und wunderbar!” – den Wahlspruch hat die ehemalige Vorsitzende des BDKJ, Lisi Maier, anlässlich des 50jährigen Jubiläums 2020 der KjG zugeschrieben. Diesen Geist nehmen wir doch gerne an! Eigentlich ist das ja auch nur eine Beschreibung unseres bisherigen Weges:

  • Aufstehen für Abrüstung
  • Proteste – bei denen Fässer rollen
  • Partys – die begeistern
  • Andachten – am Bauzaun
  • Spuckis – die Kindern ein Voting an die Hand geben
  • L.u.St.- gegen Geschlechterfrust
  • Sterne – vom Himmel in die Texte holen
  • Kämpfe – mit den Großen der Wirtschaft

… all das gehört zu uns!

Die Jubi-Chronik ist echtes Must-Have für KjGler*innen: Auf über 140 hochwertig gestalteten Seiten könnt ihr die gesamte Geschichte der KjG inklusive vieler Fotos und Interviews erleben. Mit der Chronik könnt ihr euch mittenreinblättern in unsere gemeinsamen Kämpfe, Gebete, Feiern und Verrücktheiten.

Hier könnt ihr einen Blick in die Chronik werfen. Schöner ist sie natürlich als Buch zum Beispiel auf dem Geburtstagstisch, als Dank für KjGler*innen oder um selbst zu schmökern.

Das Buch mit 144 Seiten kostet 30,00 € + Versandkosten. Bestellen könnt ihr es im Shop.

Der Kampf im Iran ist längst nicht nur der Kampf von Frauen für Frauen und ihre eigenen Rechte. Das zeigen dieletzten Monate deutlich:

In der vergangenen Woche wurde zum Generalstreik im Iran aufgerufen. Medienberichten zufolge haben sich unterschiedliche Geschäftszweige in beeindruckender Entschlossenheit dem Protest angeschlossen und ihre Arbeit für ganze drei Tage niedergelegt. Darin zeigt sich: die Unterdrückung von Frauen- sowie Menschenrechten werden von der iranischen Bevölkerung nicht länger toleriert.

Das diktatorische Mullah-Regime scheint in Panik zu geraten. Es verbreitet gezielt unwahre Narrative adressiert an die westliche Welt, um diese zu beruhigen. So wurden am Anfang der zurückliegenden Woche Meldungen laut, die Sittenpolizei sei abgeschafft worden.

Expert*innen sind sich einig: Das Regime wird nervös in Anbetracht der anhaltenden Wehrhaftigkeit der iranischen Bevölkerung. Derweil finden weitere willkürliche Festnahmen und Verhängungen der Todesstrafe statt, um die Proteste niederzuschlagen.

Als solidarische Weltbevölkerung dürfen wir keine Unrechtsregime dulden. Eine Regierung, deren Machterhalt auf der systematischen Unterdrückung sowie Verschleierung von weiblichen und queeren Identitäten aufbaut, darf nicht erhalten bleiben. Wir im Westen müssen den Protestierenden zur Seite stehen. Schon das Verstärken iranischer Stimmen über Social-Media-Kanäle ist ein machtvolles Instrument der Unterstützung der Proteste im Iran, das verdeutlichen Nachrichten aus dem Iran. Diesen Auftrag nehmen wir als KjG an. Wir machen weiter auf die Situation im Iran aufmerksam, damit die Proteste sichtbar und hörbar bleiben. Die Weltöffentlichkeit darf sich nicht abwenden.

Am internationalen Tag für Menschenrechte bekräftigen wir als Kinder- und Jugendverband:

Wir sehen euch! Jin, Jiyan, Azadi.

Für Interviewanfragen steht die Geistliche Bundesleiterin Lisa Holzer gerne zur Verfügung.