
Herbstbundesrat 2025: Gegen Wehrpflicht – für Klimaschutz und Teilhabe
Während Politik über neue Pflichtdienste diskutiert, legt die KjG ihre Gegenposition fest: Freiwilligkeit statt Zwang. Auf dem Herbstbundesrat der KjG, der vom 24.-26.10. 2025 in Würzburg tagte, formulierte der Jugendverband klare Forderungen an Staat, Kirche und Gesellschaft und schärfte zugleich seine eigenen Standards in Nachhaltigkeit und Mitbestimmung..
KjG lehnt einen verpflichtenden Wehrdienst entschieden ab – Der Bundesrat verabschiedete den Beschluss „Freiwilligkeit statt Zwang – keine Rückkehr zur Wehrpflicht“ und sprach sich damit klar gegen aktuelle politische Pläne aus, allgemeine Dienstpflichten wieder einzuführen.
„Zwangsdienste entmündigen junge Menschen, anstatt sie zu befähigen, freiwillig Verantwortung zu übernehmen“, betont Bundesleiter Simon Schwarzmüller. „Es ist zudem unfair und unsolidarisch, nur junge Menschen in die Pflicht zu nehmen, um gesellschaftliche Missstände zu kompensieren. Aktuell politisch diskutierte Pläne für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht, beispielsweise durch Losverfahren, lehnen wir daher klar ab.“ Die KjG fordert stattdessen den Ausbau freiwilliger Engagementformen, bessere finanzielle Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste und ein dauerhaftes Mitspracherecht junger Menschen bei politischen Entscheidungen: „Auch und insbesondere in den Debatten zur Wehr- und Dienstpflicht darf nicht nur über, sondern muss endlich mit jungen Menschen gesprochen und deren Meinung ernst genommen werden“, so Schwarzmüller.
Teilhabe beginnt mit Sprache: KjG macht Strukturen kindgerecht – Mit dem Beschluss „Kindgerechte Sprache im Bundesverband“ sollen Kinder in den Strukturen leichter teilhaben können. Bis 2026 sollen Satzung und Berichtsformate überarbeitet und niedrigschwelliger zugänglich gemacht werden. „Wer Kinder beteiligen will, muss die Voraussetzungen dafür schaffe “, erklärt Bundesleiterin Louise Charters. „Demokratie darf nicht an Sprache scheitern.“
Spenden an Jugendverbände in Chile und Haiti – Wie in jedem Jahr unterstützt die KjG zwei internationale Projekte und setzt so ein Zeichen für globale Verantwortung:
- Aus Eigenmitteln in Höhe von 0,3 % der staatlichen Zuschüsse des Vorjahres unterstützt die KjG den chilenischen Jugendverband Juventud Parroquial Chilena (Jupach), der ein nationales Klimacamp zur Bildung für nachhaltige Entwicklung veranstaltet.
- 0,7 % gehen an den haitianischen Jugendverband Kiwo Ayiti, der sich trotz massiver ökonomischer und politischer Krise für Kinder- und Jugendbeteiligung engagiert.
Bereits 1975 hatte sich Deutschland dazu verpflichtet, staatliche Mittel in Höhe von 0,7% des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe bereitzustellen. Die KjG möchte als politischer Kinder- und Jugendverband mit ihrer Spende für die Entwicklungszusammenarbeit ein Zeichen setzen und die Politiker*innen wiederholt daran erinnern, ihre Vereinbarungen auch weiterhin einzuhalten.
KjG verschärft Nachhaltigkeitsstandards: Klimagerechtigkeit als Leitlinie – Mit dem Beschluss „Revision des Nachhaltigkeitskonzepts“ hat der Bundesrat die Umweltstandards der KjG umfassend überarbeitet. So erfolgt beispielsweise künftig die Anmeldung zum Essen grundsätzlich vegan. „Wir fordern nicht nur Veränderung von anderen, sondern leben sie selbst“, erklärt Bundesleiter Simon Schwarzmüller. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Haltung.“